Tiefe der Wertschöpfungskette
Wertschöpfung neu gedacht Nationale Dienstleister und zertifizierte Ökoprodukte
Wertschöpfung neu gedacht
Wir befinden uns am Anfang der Transformation einiger Wertschöpfungsketten, was uns alle vor große Herausforderungen stellt. Diese Transformation führt weg von Erdgas und fossilen Brenn-/Treibstoffen hin zu vermehrter Nutzung von Fernwärme aus Ab- und Umweltwärme, einem erhöhten Stromabsatz und der verstärkten Verwendung von Wärmepumpen. TWL sieht hierin ihre Chance, die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit zu stärken. Die Tiefe und Beschaffenheit unserer Wertschöpfungskette sind für uns von großer Bedeutung, weil wir über sie die Nachhaltigkeit des Erfolgs steuern können.
Als kommunaler Energieversorger beliefern wir Haushalte, Gewerbe und Industrie mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Ein bedeutender Teil unseres Angebots stammt aus eigener Produktion, darunter unser lokal erzeugter ökologischer Strom und umweltfreundliche Fernwärme. Durch unsere Tochtergesellschaften und Beteiligungen an Windparks und Solarkraftwerken erhöhen wir seit Jahren kontinuierlich den Anteil an nachhaltiger Energie. Dies ist im Strommix (K 13) dokumentiert. Darüber hinaus fördern wir das Trinkwasser für die Stadt Ludwigshafen selbst und ergänzen unseren Energiebedarf durch den Kauf von Strom und Erdgas von externen Anbietern.
Nationale Dienstleister, zertifizierte Ökoprodukte
Wir pflegen Partnerschaften mit regionalen und nationalen Dienstleistern, mit denen wir die Konditionen für die Leistungserbringung und Vergütung in Rahmenverträgen festgelegt haben. Als kommunales Unternehmen in Rheinland-Pfalz halten wir uns an die Tariftreue- und Vergabegesetze des Landes. Unsere Beschaffung umfasst eine Vielzahl von Materialien, darunter Papier, Büromaterial, Arbeitskleidung, Werkzeuge, Netzrohre, Leuchtmittel und Brennstoffe. Bei der Beschaffung von Ökoprodukten werden strenge Zertifikate berücksichtigt. Davon profitieren auch unsere Privatkunden, die wir zu hundert Prozent mit Ökostrom versorgen (Strommix K 13). Dank dieser Maßnahmen sind uns in unserer Wertschöpfungskette keine ökologischen oder sozialen Probleme bekannt. Um dies auch validieren zu können, haben wir im Jahr 2023 die Grundlagen er-arbeitet, dass wir in 2024 mit der Wesentlichkeitsanalyse tiefer in die diversen Vorketten hineinschauen können.
Wärme – ein Schlüsselfaktor für die Energiewende
Wir erwerben das Erdgas, das wir an unsere Kunden liefern und selbst nutzen, auf dem Großhandelsmarkt und an Energiebörsen. Aufgrund des Handels und Zwischenhandels ist es jedoch oft schwierig, den Produzenten und die Herkunft des gekauften Erdgases eindeutig nachzuverfolgen. In unseren Fernheizkraftwerken (FHKW) in der Industriestraße und in Pfingstweide produzieren wir vorwiegend klimaschonende Fernwärme für Ludwigshafen, hauptsächlich aus Abwärme. Dadurch versorgen wir nicht nur die Innenstadt von Ludwigshafen, sondern auch weitere Stadtteile sowie die betriebseigenen Gebäude an TWL-Standorten.
Etwa die Hälfte des Energieverbrauchs in Deutschland entfällt auf die Wärmeerzeugung, weshalb die Wärmewende ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Energiewende ist. Der Ausbau der leitungsgebundenen Wärme – Fernwärme und Nahwärme – spielt hierbei eine wichtige Rolle. Denn je größer der Anteil leitungsgebundener Wärme ist, desto weniger Erdgas wird verbraucht. Insbesondere Fernwärme bietet großes Potenzial für nachhaltige Stadtentwicklungskonzepte wie Quartierslösungen, bei denen Nahwärmenetze beispielsweise aus dem Rücklauf der Fernwärme gespeist werden können. Ebenso arbeitet TWL an einer nachhaltigen Wärmeversorgung für Kunden, für die ein Anschluss an das Fernwärmenetz nicht in Betracht kommt. Eine Lösung ist beispielsweise die klimaneutrale Wärmeversorgung im Kleinstverbund und die Realisierung von Nahwärmenetzen.
Wir konzipieren und bauen Wärmeerzeugungsanlagen für die Immobilienwirtschaft, ortsansässige Unternehmen und für die Stadt Ludwigshafen. Auch dezentrale Technologien wie Wärmepumpen werden im Stadtgebiet bereits eingesetzt und in Zukunft verstärkt genutzt werden, um CO₂-Emissionen in Ludwigshafen deutlich zu senken. Hierzu trägt auch unser Produkt „Wärmepumpe“ bei, das wir 2023 vorbereitet haben. So können wir ab Januar 2024 einen neuen Service rund um Wärmepumpen für Privathaushalte anbieten.
Strom – Anteil erneuerbarer Energien ohne EEG-Umlage wieder gestiegen
Seit einigen Jahren erhöht TWL kontinuierlich den Anteil des verkauften Stroms aus erneuerbaren Quellen im TWL-Strommix, der sowohl nach dem EEG gefördert wird als auch aus anderen erneuerbaren Energien stammt. Seit dem 1. November 2021 sind wir, wie alle Energieunternehmen, gesetzlich verpflichtet, unsere Stromkennzeichnung gemäß neuen gesetzlichen Vorgaben durchzuführen. Im Jahr 2022 lag der Anteil der erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweis, die nicht durch die EEG-Umlage finanziert wurden, bei 33,5 Prozent. Bis 2023 ist dieser Anteil bereits auf 38,8 Prozent gestiegen. Ein wesentlicher Beitrag dazu stammt aus unserem eigenen Ökostrom, der ebenfalls in unserem FHKW produziert wird. Darüber hinaus beziehen wir weitere Strommengen über den Großhandel und von Strombörsen.
Wasser – sichere Versorgung auch in Zukunft
Trinkwasser ist eine endliche Ressource, mit der sorgfältig umgegangen werden muss und die in vielen Regionen der Erde knapp ist. In Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit ist es unsere wichtigste Aufgabe, die Sicherheit der Wasserversorgung auch in Zukunft zu garantieren. Über 180.000 Menschen in Ludwigshafen verlassen sich darauf, dass exzellentes Trinkwasser immer frisch aus der Leitung sprudelt. In puncto Versorgung müssen sie sich keine Sorgen machen. Denn die Stadt liegt auf dem Oberrheingraben, einem der größten Grundwasserspeicher Deutschlands. In den eiszeitlichen Ablagerungen im Oberrheingraben liegt die Quelle reinsten Trinkwassers.
Um sicherzugehen, dass das Wasser frei von Schadstoffen ist, gewinnen wir es aus mindestens 40 bis zu 420 Metern Tiefe. Um in diese Tiefe zu gelangen, ist das Wasser über einen Zeitraum von 1.000 bis 25.000 Jahren durch das Gestein gesickert. Deshalb haben wir z. B. bzgl. Nitrat oder PFAS keine Probleme.
Grundsätzlich haben wir festgelegt, dass wir die Wertschöpfung in der Wasserversorgung innerhalb von TWL selbst abbilden wollen – vorausgesetzt, dies ist wirtschaftlich vernünftig. TWL fördert jährlich mehr als 12 Mio. Kubikmeter Wasser aus Tiefbrunnen. Hierfür betreibt das Unternehmen zwei Wasserwerke, eines auf der Parkinsel und eines im Maudacher Bruch. Das Wasserwerk auf der Parkinsel verfügt über die tiefsten Gewinnungsbrunnen, hier fördert TWL Grundwasser mit acht Brunnen aus Tiefen zwischen 160 und 420 Metern, im Maudacher Bruch sind es 16 Brunnen mit einem Förderbereich zwischen 40 und 200 Metern. In beiden Wasserwerken soll in die Anlagen und Infrastruktur investiert werden. Um die Resilienz des Versorgungssystems zu erhöhen, suchen wir auch Kooperationen mit anderen Versorgern.
Wasser ist eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel und unterliegt klaren gesetzlichen Vorgaben. Entsprechend lassen wir die Grund- und Trinkwasserqualität durch ein unabhängiges Analyselabor ständig überwachen und untersuchen. Die Analysen können interessierte Bürger jederzeit auf der TWL-Webseite einsehen. TWL investiert zudem kontinuierlich in Technik und Anlagen – unter anderem in den Bau neuer Trinkwasserbrunnen.