

Das Geschäftsjahr 2024 - wirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen
der TWL AG
Deutsche Wirtschaft schrumpft erneut – Lichtblicke am Arbeitsmarkt
Auch im Jahr 2024 verzeichnete die deutsche Wirtschaft einen Rückgang: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt sank um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit schrumpfte die Wirtschaftsleistung bereits im zweiten Jahr in Folge. Hinter dem erneuten Rückgang stehen mehrere Faktoren: Neben den andauernden wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine wirkten sich vor allem strukturelle und konjunkturelle Belastungen negativ aus.
Konkret lagen diese Belastungen an der zunehmenden Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, während hohe Energiekosten, ein nach wie vor angespanntes Zinsumfeld sowie unsichere wirtschaftliche Perspektiven das Wachstum zusätzlich hemmten.
Trotz dieser Herausforderungen zeigte der Arbeitsmarkt eine erfreuliche Entwicklung: Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahresdurchschnitt auf 46,1 Millionen – ein neuer historischer Höchststand. Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit reduzierte sich die Inflationsrate im Vergleich zu den vergangenen Jahren wesentlich und normalisierte sich wieder – eine deutliche Entspannung gegenüber den starken Preissteigerungen der Vorjahre. Ausschlaggebend dafür war insbesondere der Rückgang der Energiepreise, die im Vergleich zum Vorjahr um -3,2 Prozent sanken.
Energiemarkt bleibt angespannt – trotz erster Stabilisierung
Auch im Jahr 2024 zeigte sich der deutsche Energiemarkt nervös, wenn auch weniger turbulent als in den Vorjahren. Nach einer Phase, die stark von Notfallplänen und staatlichen Eingriffen wie Preisbremsen geprägt war, deutet sich allmählich eine gewisse Normalisierung an. Zwar galt formal noch die im Jahr 2022 ausgerufene Alarmstufe des Notfallplans für die Gasversorgung, hatte aber praktisch keine relevante Bedeutung, da die Gasversorgung durchweg als stabil eingeschätzt wurde.

Die Energiepreise entwickelten sich 2024 grundsätzlich rückläufig. Allerdings war der Markt nach wie vor von hoher Volatilität geprägt: Innerhalb kurzer Zeiträume – teils sogar innerhalb eines Tages – kam es immer wieder zu erheblichen Preisschwankungen. Diese kurzfristigen Ausschläge spiegelten die weiterhin bestehende Unsicherheit und Sensibilität des Marktes wider.
Rücknahme staatlicher Entlastungen
Die zur Abfederung der stark gestiegenen Energiepreise eingeführten politischen Entlastungen wurden im Jahr 2023 schrittweise zurückgenommen. So endeten die Energiepreisbremsen, die seit Herbst 2022 Haushalte und Unternehmen unterstützt hatten, bereits zum 31. Dezember 2023. Zum 31. März. 2024 lief auch die befristete Absenkung der Mehrwertsteuer

Mengenentwicklungen auf dem Energiemarkt
2024
Der Energieverbrauch in Deutschland reduzierte sich im Jahr 2024 um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erreichte damit einen historischen Tiefstand. Zum Teil lag dies an der gegenüber dem Vorjahr milderen Witterung sowie an der ausbleibenden konjunkturellen Erholung der deutschen Volkswirtschaft.
Der Energiemix in Deutschland wurde weiterhin von fossilen Energieträgern dominiert: Zusammen machten Mineralöl und Erdgas 62,5 Prozent des Primärenergieverbrauchs aus (Vorjahr 60,4 Prozent). Der Anteil der erneuerbaren Energien setzte seinen moderaten Aufwärtstrend fort und stieg auf 20,0 Prozent (Vorjahr 19,6 Prozent). Rückläufig waren hingegen die Beiträge von Steinkohle (7,2 Prozent; Vorjahr 8,7 Prozent) und Braunkohle (7,6 Prozent; Vorjahr 8,5 Prozent). Kernenergie spielte im Jahr 2024 keine Rolle mehr im deutschen Energiemix.
Das Netto-Importvolumen stieg weiter auf 23,5 Mrd. kWh (Vorjahr 9,2 Mrd. kWh) Strom an. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Strom-Exporte um 9 Prozent, während sich die Strom-Importe um 15 Prozent erhöhten.
Struktur des (Primär-) Energieverbrauchs 2024
(Vorjahreswerte in Klammer)

Quelle: in Anlehnung an: AG Energiebilanzen (vom 19.12.2024)
Strategische Ausrichtung
Im Zentrum der strategischen Herausforderungen von TWL steht die Energie- und Wärmewende in Ludwigshafen. Als lokaler Energieversorger tragen wir eine besondere Verantwortung: Wir wollen eine klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung für die Stadt und ihre Bürger sicherstellen – zuverlässig, bezahlbar und zukunftssicher. Um dieser strategischen Herausforderung zu begegnen, haben wir unsere Konzernstrategie 2030 entwickelt.
Die Konzernstrategie 2030 umfasst wesentliche Festlegungen dazu, wie unser Unternehmen die Energiewende in Ludwigshafen konsequent vorantreiben möchte. Unser Anspruch geht dabei über die Reduktion der eigenen Treibhausgasemissionen hinaus: TWL entwickelt sich zu einem ganzheitlichen Anbieter und Kompetenzzentrum für Energie- und Wasserversorgung in Ludwigshafen.
In der Konsequenz bedeutet dies, dass TWL mit ihren langjährigen Erfahrungen mit der kommunalen Energieversorgung zunächst die Stadt Ludwigshafen aktiv bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung unterstützt. Diese ist eine wichtige Weichenstellung und wird aufzeigen, welche Schritte TWL hin zu einer klimafreundlichen Energieversorgung sinnvollerweise gehen kann. Ein entscheidender Baustein wird dabei der Ausbau der grünen Fernwärme sein – ein Schlüssel zur nachhaltigen Wärmeversorgung der Stadt.
Neben dem Sektor Wärme betrifft dies aber auch insbesondere das Stromnetz in Ludwigshafen, das durch den zunehmenden Einsatz von elektrisch geführten Wärmepumpen sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur und einer Vielzahl neuer Verbraucher stabil gehalten werden muss. Diese Entwicklung wird TWL antizipieren und in der Fortschreibung der Stromnetzplanung berücksichtigen.
Im Bereich der Wasserversorgung will TWL die Wertschöpfung langfristig durchgängig im eigenen Haus abbilden – für mehr Qualität, Kontrolle und Nachhaltigkeit.
All diese Ziele erfordern auch eine Transformation unseres Unternehmens als Organisation an sich. Neben der Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen sowie gezielten Maßnahmen zur Weiterentwicklung unserer Belegschaft schaffen wir mit unserer Strategie Voraussetzungen dafür, dass TWL auch in Zukunft leistungsfähig, innovativ und verlässlich bleibt.

Wirtschaftliche Entwicklung
Das Jahr 2024 brachte erneut einen Wetterrekord: Mit dem höchsten durchschnittlichen Temperaturwert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde der fortschreitende Klimawandel spürbar greifbar. Ein ungewöhnlich milder Winter 2023/2024 und ein außergewöhnlich warmes Frühjahr führten zugleich zu überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen – das Jahr war insgesamt deutlich zu nass.
Diese Wetterentwicklung wirkte sich, verbunden mit der gesamtwirtschaftlichen Lage, spürbar auf die Absatzmengen in einigen Sparten von TWL aus.
Im Segment der Geschäftskunden setzte TWL weiterhin auf Qualität statt Quantität. Nach dem Grundsatz „Klasse statt Masse“ realisierten wir Umsätze gezielt nur dort, wo eine angemessene und risikoadjustierte Marge erreicht werden konnte. Entsprechend wurde auch das Segment Strom Netzbetreiber weitgehend zurückgefahren.
Die konkreten Entwicklungen in den Sparten sowie den einzelnen Segmenten entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Tabelle.
Stromabsatz in Mio. kWh | 2024 | 2023 | Differenz |
Privat- und Gewerbekunden | 167,1 | 183,6 | -9,0 % |
Geschäftskunden | 509,8 | 635,6 | -19,8 % |
Netzbetreiber | 18,2 | 194,4 | -90,7 % |
Selbstverbrauch | 8,4 | 8,6 | -2,0 % |
Gesamt | 703,5 | 1.022,2 | -31,2 % |
Gasabsatz in Mio. kWh | 2024 | 2023 | Differenz |
Privat- und Gewerbekunden | 385,2 | 435,8 | -11,6 % |
Geschäftskunden | 646,1 | 601,5 | 7,4% |
Selbstverbrauch | 106,1 | 116,7 | -9,0 % |
Gesamt | 1.137,3 | 1.153,9 | -1,4 % |
Wärmeabsatz in Mio. kWh | 2024 | 2023 | Differenz |
Privat- und Gewerbekunden | 163,5 | 151,4 | 8,0 % |
Geschäftskunden | 129,7 | 123,3 | 5,2 % |
Selbstverbrauch | 0,0 | 0,4 | -100,0 % |
Gesamt | 293,1 | 275,1 | 6,5% |
Kälteabsatz in Mio kWh | 2024 | 2023 | Differenz |
Geschäftskunden | 0,3 | 0,2 | 45,0 % |
Gesamt | 0,3 | 0,2 | 45,0 % |
Trinkwasserabsatz in Mio. kWh | 2024 | 2023 | Differenz |
Privat- und Gewerbekunden | 8,1 | 7,9 | 2,0 % |
Geschäftskunden | 2,2 | 2,9 | -24,4 % |
Selbstverbrauch | 0,1 | 0,1 | 0,0 % |
Gesamt | 10,4 | 10,9 | -5,0 % |
Entwicklung der Energiepreise für Haushalt und Gewerbe
Zum Jahresbeginn 2024 passte die TWL AG ihre Energiepreise gezielt an: Die Fernwärmepreise wurden zum 01. Januar, die Erdgaspreise zum 01. Februar gesenkt. Die Strompreise blieben im gesamten Jahresverlauf stabil, obwohl durch den Wegfall des Bundeszuschusses für Übertragungsnetzbetreiber zusätzliche Kosten entstanden. Diese wurden nicht an die Kunden weitergegeben.
Zum 01. Oktober 2024 führte TWL neue Tarife für Neukunden in der Fernwärme- und Warmwasserversorgung ein. Hierdurch ergeben sich insgesamt höhere Fernwärmekosten für Neukunden. Die Anpassung für die Bestandskunden wird sich aufgrund von Vertragsumstellungen erst ab 01. August 2025 auswirken.
Ertragslage
Im Geschäftsjahr 2024 erzielte die TWL AG Umsatzerlöse in Höhe von 457,1 Mio. Euro (nach Abzug von Strom- und Energiesteuer). Damit lagen die Erlöse um 23,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 596,0 Mio. Euro. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren die Entwicklungen der einzelnen Medien, wie in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Umsatzerlöse* in Mio. € | 2024 | 2023 | Differenz |
Strom | 186,8 | 264,4 | -29,3 % |
Gas | 95,5 | 127,2 | -24,9 % |
Wärme | 36,1 | 42,2 | -14,5 % |
Kälte | 0,1 | 0,1 | 0,0 % |
Trinkwasser | 27,0 | 27,6 | -2,2 % |
Betriebsführung | 11,1 | 9,7 | 14,1 % |
Sonstige Erlöse | 100,5 | 124,7 | -19,5 % |
Gesamt | 457,1 | 596,0 | -23,3 % |
Die Entwicklung der Umsatzerlöse war im Geschäftsjahr 2024 zum einen durch ein geringeres Preisniveau und zum anderen durch rückläufige Absatzmengen bedingt. In der Sparte Strom führte der gesunkene Absatz zu einem deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse. Dieser Effekt wurde zusätzlich dadurch verstärkt, dass das Segment „Netzbetreiber“ weitgehend zurückgefahren wurde.
In der Sparte Gas blieben die Absatzmengen weitgehend stabil, jedoch führte eine Preisreduktion zu geringerem Umsatz. Auch bei der Fernwärme ist der Umsatzrückgang – bei sogar gestiegen Absatzmengen – durch das geringere Preisniveau geprägt.
Der Umsatzrückgang in der Sparte Trinkwasser resultierte maßgeblich aus der Anpassung eines Großkundenvertrags, verbunden mit einem signifikanten Rückgang der Absatzmenge.
Demgegenüber verzeichnete der Bereich Betriebsführung ein Umsatzplus. Dies resultiert insbesondere aus der technischen Betriebsführung der Müllverbrennungsanlage.
Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 17,5 Mio. Euro (Vj. 12,8 Mio. Euro) über dem Vorjahreswert. Maßgeblicher Grund für den Anstieg war eine Zuschreibung auf eine Ausleihung.

Aufwendungen
Der Materialaufwand reduzierte sich im Geschäftsjahr 2024 auf 359,0 Mio. Euro (Vorjahr 488,3 Mio. Euro). Maßgebend dafür war der Rückgang der Bezugskosten für Strom, Gas und Wärme infolge gesunkener Marktpreise. Der Aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren sank entsprechend auf 231,2 Mio. Euro (Vorjahr 364,4 Mio. Euro). Analog zur Umsatzentwicklung und insbesondere infolge der rückläufigen Preisentwicklung gingen die Bezugskosten für Strom, Gas und Wärme deutlich zurück. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen beliefen sich auf 127,8 Mio. Euro (Vorjahr 123,9 Mio. Euro). Ausschlaggebend dafür waren insbesondere gestiegene Netznutzungsentgelte für Strom und Gas.
Der Personalaufwand lag mit 38,5 Mio. Euro (Vorjahr 38,3 Mio. Euro) leicht über dem Vorjahreswert. Während sich die Löhne und Gehälter – insbesondere durch tarifliche Anpassungen – auf 30,1 Mio. Euro erhöhten (Vorjahr 27,3 Mio. Euro), verringerten sich die sozialen Abgaben deutlich auf 8,4 Mio. Euro (Vorjahr 11,0 Mio. Euro). Grund dafür war ein Sondereffekt im Vorjahr im Bereich der Altersvorsorgeaufwendungen.
Die Abschreibungen lagen mit 24,7 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (Vj. 27,5 Mio. Euro) und resultierten grundsätzlich aus den getätigten Investitionen in Vorperioden. Nach Sondereffekten im Vorjahr – Sonderabschreibungen und Wertberichtigungen im Umlaufvermögen – zeigte sich die Höhe der Abschreibungen wieder geringer: Dabei wurde die erhöhte Abschreibung aus einer verkürzten Nutzungsdauer des Gasnetzes, limitiert auf den 31.12.2045, fortgeführt.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich auf 27,4 Mio. Euro (Vorjahr 30,1 Mio. Euro). Der Rückgang bedingte sich aus einer Normalisierung gegenüber Sondereffekten (Anlagenabgänge und Rückstellungen) im Vorjahr.
Finanzergebnis
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und ÖPNV-Ergebnis (EBIT) stieg im Geschäftsjahr 2024 auf 20,1 Mio. Euro und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 14,8 Mio. Euro.
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betrugen 3,7 Mio. Euro (Vorjahr 10,6 Mio. Euro) und resultierten im Wesentlichen aus Wertberichtigungen auf Beteiligungsbuchwerte und Wertberichtigungen auf eine Ausleihung. Die Aufwendungen aus der Übernahme von Verlusten erhöhten sich auf 18,8 Mio. Euro (Vorjahr 15,1 Mio. Euro). Die Verlustübernahmen verteilten sich auf die einzelnen Beteiligungen wie folgt: Verkehrsbetriebe Ludwigshafen GmbH 12,4 Mio. Euro (Vorjahr 12,2 Mio. Euro), TWL Netze 0,0 Mio. Euro (Vorjahr 1,2 Mio. Euro) und Freischwimmer 6,4 Mio. Euro (Vorjahr 1,7 Mio. Euro). Die Erträge aus Beteiligungen und aus Gewinnabführungsverträgen lagen mit 4,5 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres (Vorjahr 2,2 Mio. Euro).
Sowohl die Erträge aus der Ausleihung des Finanzanlagevermögens mit 0,1 Mio. Euro (Vorjahr 0,0 Mio. Euro) als auch die Zinserträge mit 0,8 Mio. Euro (Vorjahr 0,8 Mio. Euro) lagen auf Vorjahresniveau. Die Zinsaufwendungen sanken leicht auf 4,1 Mio. Euro (Vorjahr 4,4 Mio. Euro).
Das Jahresergebnis verbesserte sich auf 4,7 Mio. Euro (Vorjahr 2,1 Mio. Euro). Zusammen mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 45,1 Mio. Euro verblieb damit ein Bilanzgewinn von 49,8 Mio. Euro.
Die Ergebnisziele im Geschäftsjahr 2024 haben wir erreicht.
– in wesentlichen Bereichen sogar übertroffen.
Vergleich zum Ausblick auf 2024
Sowohl die Umsatzerlöse als auch die Materialaufwendungen lagen über dem Planwert. Da die Erhöhung bei den Umsatzerlösen stärker ausfiel, zeigte sich auch das Rohergebnis gegenüber der Planung deutlich verbessert.
Ebenso stiegen die sonstigen Erträge signifikant gegenüber den Planwerten. Der Personalaufwand, die Abschreibungen und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bewegten sich im Rahmen der Planvorgaben.
Einziger Abweichungspunkt war das Ergebnis operativer Beteiligungen, das infolge eines Sondereffekts im Zusammenhang mit einer Verlustübernahme unterhalb der Planung lag.
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen, bei denen es sich um Wertberichtigungen auf Beteiligungsbuchwerte und Ausleihungen handelt, waren in der Planung nicht enthalten.
Insgesamt führten die zuvor ausgeführten Effekte dazu, dass das geplante Jahresergebnis von 2,2 Mio. Euro durch das tatsächliche Jahresergebnis in Höhe von 4,7 Mio. Euro deutlich übertroffen wurde.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der TWL AG erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 421,9 Mio. Euro und lag damit leicht über dem Vorjahreswert von 416,0 Mio. Euro.
Auf der Aktivseite erhöhte sich das Sachanlagenvermögen infolge der getätigten Investitionen auf 280,1 Mio. Euro (Vorjahr 263,2 Mio. Euro). Die Finanzanlagen wuchsen auf 48,4 Mio. Euro (Vorjahr 39,8 Mio. Euro), insbesondere durch den Zukauf von Unternehmensanteilen an. Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden hingegen – auch infolge einer Wertberichtigung – mit 5,9 Mio. Euro (Vorjahr: 11,4 Mio. Euro) deutlich niedriger bilanziert. Das Anlagevermögen insgesamt stieg somit auf 334,4 Mio. Euro (Vorjahr 314,5 Mio. Euro) an.
Das Umlaufvermögen zeigte mit 80,0 Mio. Euro (Vorjahr 93,6 Mio. Euro) einen geringeren Wert als im Vorjahr. Dies war insbesondere durch den Rückgang des Kassenbestandes bedingt.
Auf der Passivseite sanken die Verbindlichkeiten insgesamt auf 220,3 Mio. Euro (Vorjahr 228,5 Mio. Euro). Maßgeblich hierfür waren Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die sich zum Bilanzstichtag auf 139,7 Mio. Euro (Vorjahr 145,9 Mio. Euro) stellten.
Die Rückstellungen stiegen im Geschäftsjahr auf 46,0 Mio. Euro (Vorjahr: 40,2 Mio. Euro) an. Hauptursächlich hierfür waren höhere Steuerrückstellungen sowie ein Anstieg der Rückstellungen für Schadstoffemissionsrechte.
Das Eigenkapital erhöhte sich infolge des erzielten Jahresergebnisses auf 139,9 Mio. Euro (Vorjahr 135,3 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote der TWL AG erhöhte sich damit auf 33,2 Prozent (Vorjahr 32,5 Prozent).
Finanzlage
Ausgehend von einem positiven Jahresergebnis von 4,7 Mio. Euro erzielte die TWL AG einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 65,8 Mio. Euro (Vorjahr 75,8 Mio. Euro). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf -51,0 Mio. Euro und war damit deutlich über Vorjahresniveau (Vorjahr -27,8 Mio. Euro). Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag mit -34,2 Mio. Euro (Vorjahr -34,1 Mio. Euro) auf Vorjahresniveau.
Insgesamt ergab sich daraus ein Finanzmittelfonds in Höhe von -4,4 Mio. Euro (Vorjahr 15,0 Mio. Euro). Dieser ergibt sich aus dem Bestand an liquiden Mitteln abzüglich der kurzfristig jederzeit fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Der Bereich Finanzen stellt im Hinblick auf die Optimierung des Zinsergebnisses sicher, dass vor der externen Aufnahme von Finanzmitteln zunächst ein Finanzmittelausgleich innerhalb des TWL Konzerns vorgenommen wird. Daher haben die Konzerngesellschaften die Möglichkeit der Mittelaufnahme sowie der Anlage bei der Muttergesellschaft.
Die externe Beschaffung kurzfristiger Liquidität erfolgte für den TWL Konzern durch die TWL AG in Form der Inanspruchnahme revolvierender Betriebsmittellinien. Zum Bilanzstichtag standen Kreditlinien in Höhe von 90,0 Mio. Euro zur Verfügung, die mit 5,3 Mio. Euro valutierten.
Langfristige Investitionen finanziert die TWL AG nach Möglichkeit fristenkongruent durch langfristige Darlehen. Zum Bilanzstichtag waren von den 134,4 Mio. Euro dieser Darlehen 23,9 Mio. Euro variabel verzinst, jedoch in Teilen durch den Einsatz eines Zinscaps gesichert.
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2024 beliefen sich die Investitionen im immateriellen und im Sachanlagevermögen auf 35,5 Mio. Euro (Vorjahr 30,1 Mio. Euro).
Die Erhöhung der Investitionssumme begründet sich im Wesentlichen durch höhere Investitionen in die Netzinfrastruktur sowie in die Informationstechnik. In den Ausbau und Erhalt zur Energie- und Wasserversorgung in Ludwigshafen flossen 20,5 Mio. Euro (Vorjahr 21,7 Mio. Euro). Davon hat die TWL AG 7,5 Mio. Euro in das Stromnetz und 3,4 Mio. Euro in das Gasnetz investiert. In der Wasser- und Wärmesparte fielen 2,8 beziehungsweise 5,7 Mio. Euro an.
Im Geschäftsjahr wurden im Bereich Erzeugung insgesamt 6,2 Mio. Euro (Vorjahr 4,9 Mio. Euro) investiert. Die größten Mittel flossen dabei in die Wasserwerke (4,6 Mio. Euro) sowie in das Fernheizkraftwerk (1,6 Mio. Euro). Da diese Projekte einen langfristigen Charakter haben, waren Teile der Investitionen zum Stichtag noch unter „Anlagen im Bau“ ausgewiesen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Bereich Informationstechnik mit 6,8 Mio. Euro (Vorjahr 1,3 Mio. Euro).

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
Grundsätze des Chancen- und Risikomanagements
Die Energiewirtschaft ist von tiefgreifenden politischen Entscheidungen sowie dynamischen Entwicklungen geprägt. Die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen stellen die TWL AG vor große und teilweise unvorhersehbare Herausforderungen. Zur Absicherung gegen potenzielle Risiken und zur gezielten Nutzung von Chancen ist ein unternehmensweites Risikomanagementsystem etabliert. Ziel dieses Systems ist es, den Fortbestand der Gesellschaft nachhaltig zu sichern. Es basiert auf klar definierten Verantwortlichkeiten, systematischen Vorgehens-weisen und Prozessen, die vom Vorstand vorgegeben wurden.
Die Risikomanagementstrategie unseres Unternehmens zielt darauf ab, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten, zu vermeiden oder zu minimieren und, wo möglich, durch geeignete Maßnahmen auf Dritte zu übertragen. Im Rahmen ihrer Risikopolitik nimmt die TWL AG bewusst Risiken in Kauf, sofern diese in einem angemessenen Verhältnis zu den sich daraus ergebenden Chancen stehen.
Die konzernweite Richtlinie zum Risikomanagement legt verbindliche Mindeststandards und Regeln fest, die einen strukturierten Umgang und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Risiken und Chancen sicherstellen. Diese Richtlinie wurde im Jahr 2024 komplett überarbeitet und wird laufend an die aktuellen Anforderungen und Bedürfnisse angepasst. Der Risikomanagementprozess ist durch eine Risikomanagementsoftware gestützt.
Durch regelmäßig wiederkehrende Risikoinventuren und Risikohaupterhebungen wird die kontinuierliche Auseinandersetzung mit Risiken und Chancen in den jeweiligen Organisationseinheiten gewährleistet. So werden die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken und Chancen in einem permanenten Kreislauf und in dokumentierter und transparenter Form durchgeführt.
Die Risikosituation wird im zentralen Risikomanagement gebündelt und im Rahmen einer regelmäßigen Risikoberichterstattung an den Vorstand der TWL AG sowie über diesen an den Aufsichtsrat übermittelt. Risiken mit potenziell bestandsgefährdendem Charakter werden umgehend dem Vorstand gemeldet. Neue Erkenntnisse und Informationen zu Bestandsrisiken werden zeitnah in das Risikomanagementsystem eingearbeitet, sodass dieses kontinuierlich weiterentwickelt und an die aktuellen Anforderungen angepasst wird.

Risiken aus Energiebeschaffung und Vertrieb
2024
Preisrisiken / Preischancen
Die zunehmende Preisvolatilität an den Energiemärkten sowie fortlaufende geopolitische Spannungen stellen die gesamte Energiebranche vor wachsende Herausforderungen und eine geänderte Risikosituation. Insbesondere besteht derzeit das Risiko, dass Energiemengen, die zu hohen Preisen beschafft wurden und vom Kunden nicht abgenommen werden, mit Verlusten am Markt verkauft werden müssen. Für Risiken und Chancen aus den operativen Energiebeschaffungs- und Vertriebsaktivitäten ist ein monatliches Risikokomitee etabliert. Das Gremium erarbeitet und beschließt Strategien, Vorgehensweisen und andere Maßnahmen zur Umsetzung und Einhaltung der Risikopolitik.
Unter Energiebeschaffung versteht die TWL AG sowohl die Beschaffung von Strom und Erdgas für die jeweiligen Vertriebsbereiche als auch die Vermarktung von Strom sowie die Beschaffung von Brennstoff und CO2-Zertifikaten für die Erzeugung. Aufgrund der hohen Volatilität der Märkte gehen mit diesen Energiebeschaffungsaktivitäten gleichermaßen Chancen wie auch Risiken einher.
Die strukturierte Beschaffung von Strom und Gas sowie die Vermarktung der Erzeugung erfolgen am Energiemarkt gemäß der im Risikokomitee beschlossenen Strategien und basieren auf der derzeitig gültigen Richtlinie zur Energiebeschaffung der TWL AG. Diese Richtlinie wird fortlaufend überarbeitet und an die aktuellen Anforderungen und Bedürfnisse angepasst. Die Strategien sind auf die Optimierung der Beschaffungs- und Vermarktungspreise ausgerichtet und schränken negative Auswirkungen ungünstiger Marktsituationen ein.
Die TWL AG steuert diese Risiken und Chancen durch eine systematisierte Marktbeobachtung und -analyse sowie durch Limitierungen und die Diversifikation des Portfolios.
Mengenrisiken / Mengenchancen
Der Absatzmarkt für Strom und Gas ist wie in den Jahren zuvor geprägt von einem starken Wettbewerb. Dieser äußert sich insbesondere in der zunehmenden Auftragsvergabe durch Internet-Plattformen und neuen Marktteilnehmern wie Energieberatern und Drittanbietern. Daraus ergibt sich weiterhin das Risiko eines Umsatzrückgangs aufgrund von Kundenabwanderung. Um dem entgegenzuwirken, setzt die TWL AG gezielte Maßnahmen zur Kundenbindung ein.
Mengenrisiken entstehen durch Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem bei Abschluss prognostizierten Verbrauch des Kunden (Prognoserisiko). Durch die Eskalation des Ukrainekrieges und die damit einhergehenden hohen Energiepreise hat sich das Risiko von Mengenabweichungen verstärkt, da insbesondere Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden ihren Energieverbrauch spürbar reduziert haben. Gleichzeitig bergen Mengenrisiken auch Chancen, da die tatsächliche Auswirkung immer davon abhängt, wie sich der Preis für die Rückvermarktung – im Wesentlichen an den Spotmärkten – seit der Mengeneindeckung verändert hat.
Auf Basis von Prognosekennzahlen werden vor Vertragsabschluss notwendige Risikoaufschläge ermittelt, welche bei Prognoseabweichungen das finanzielle Risiko minimieren. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Prognosegüte wird dieses Risiko stetig verkleinert.
Um das Mengenrisiko weiter zu reduzieren, hat die TWL AG auch im letzten Jahr die Anwendung von Toleranzbändern – innerhalb derer die tatsächlichen Bedarfe der Kunden von der ursprünglich prognostizierten Menge schwanken dürfen – in Verträgen deutlich eingeschränkt. Bei Großkunden wurden Vertragsformen gewählt, bei denen dieses Mengenrisiko vollständig auf den Kunden übergeht.
Kontrahentenrisiko Energiebeschaffung
Die Streuung der Beschaffungsaktivitäten Strom und Erdgas erfolgt über verschiedene OTC-Handelspartner. Ein Ausfall aller Marktpartner oder eines wesentlichen Teils dieser Partner wird zum Zeitpunkt der Berichterstattung als sehr unwahrscheinlich eingestuft. Darüber hinaus schließt der Fachbereich Energiebeschaffung bedarfsgerecht neue Rahmenverträge mit weiteren Handelspartnern ab, die über eine bis sehr gute Bonität verfügen. Die Bonitätsprüfung unserer Handelspartner wird regelmäßig aktualisiert. Zur weiteren Begrenzung des Kontrahentenrisikos werden zudem individuelle Kredit- und Mengenlimits für die Kontrahenten vergeben.
Externe Risiken und Chancen
Weiterhin wirkt sich die Witterungs- und Temperaturentwicklung auf die Risiken und Chancen im Energiegeschäft aus. Die möglichen Auswirkungen sind insbesondere: Ein vergleichsweiser milder Winter führt zu einer geringeren Nachfrage nach Erdgas und Fernwärme durch die Endkunden, insbesondere im Privatkundensegment.
Kalte Winter bewirken demgegenüber eine höhere Nachfrage nach Erdgas und Fernwärme. Ob sich aus diesen Effekten Chancen oder Risiken ergeben, hängt von der aktuellen Preissituation und den historischen Einkaufspreisen und den Vertragskonditionen ab.

Finanzwirtschaftliche Risiken
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist die TWL AG verschiedenen finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Ein grundsätzliches Risiko für die Unternehmenssteuerung resultiert aus Abweichungen gegenüber den Planwerten oder den unterjährigen Hochrechnungen. TWL hat interne Prozesse und Instrumente etabliert, um diese Abweichungen weit-gehend zu reduzieren und frühzeitig zu erkennen. Dies ermöglicht im Bedarfsfall, dass entsprechende Maßnahmen zügig eingeleitet werden können. Diese werden auf ihre Wirksamkeit laufend überprüft und kontinuierlich weiterentwickelt.
Auf Basis der Erkenntnisse aus der Liquiditätsplanung steuert die TWL AG das Liquiditätsrisiko. Mittel- und langfristige Finanzierungsbedarfe werden nach Möglichkeit durch den Abschluss von fristenkongruenten Darlehensvereinbarungen gedeckt. Für die Deckung kurzfristiger Liquiditätsbedarfe stehen umfangreiche Betriebsmittellinien mehrerer Banken zur Verfügung.
Das Zinsänderungsrisiko besteht insbesondere darin, dass Marktzinserhöhungen zu höheren Zinsaufwendungen gegenüber der Planung führen können – sowohl für variabel verzinsliche Darlehen wie für neu abzuschließende Finanzierungsgeschäfte.
Zur Risikominimierung setzt die TWL AG derivative Finanzinstrumente in Form von gekauften Zinscaps ein. Dadurch wird die Planungssicherheit des Finanzergebnisses erhöht. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt im Finanzmanagement des Unternehmens ausschließlich zur Absicherung bestehender Risiken.
Um bonitätsbedingte Zinsaufschläge im Rahmen von Fremdkapitalfinanzierungen zu vermeiden, führt TWL regelmäßig Rating-Gespräche mit den Kapitalgebern. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen sowohl in die operative als auch in die strategische Ausrichtung des Unternehmens ein.
Geldanlagen tätigt die TWL AG im Rahmen eines Limitsystems nur bei Banken mit guter Bonität – dies gilt ebenso für den Abschluss von derivativen Finanzinstrumenten.
Zur Minimierung des Forderungsausfallrisikos überprüft die TWL AG die Bonität von Vertragspartnern. Offene Forderungen werden zeitnah überwacht, der Forderungsbestand regelmäßig analysiert und Beitreibungsmaßnahmen zeitnah initiiert. Um Risiken bereits vor Vertragsabschluss zu reduzieren, gilt eine Angebotsrichtlinie, deren Ziel der Aufbau des Kundenportfolios nach festgelegten Regeln ist.
Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Situation ist grundsätzlich von einer erhöhten Forderungsausfallquote auszugehen. Entsprechend wurde das Reporting zu diesem Thema weiter intensiviert, um schnellstmöglich Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
Um unternehmerische Chancen zu nutzen, beteiligt sich TWL bewusst an Unternehmen. Damit verbunden sind finanzielle Risiken aufgrund negativ abweichender Beteiligungsergebnisse gegenüber den Planwerten. Konkret sind dies geringere oder ausbleibende Ergebnisausschüttungen beziehungsweise eine höhere Verlustübernahme. Außerdem besteht bei einer negativen Entwicklung der Beteiligung das Risiko, das gebundene Kapital teilweise oder auch komplett abschreiben zu müssen. Durch eine intensive Betreuung im Rahmen eines systematischen Beteiligungscontrollings und -managements können wir diese Risiken ab-schwächen oder zumindest frühzeitig auf Fehlentwicklungen reagieren.
Technische Risiken
Als breit aufgestelltes Energie- und Wasserversorgungsunternehmen betreibt die TWL AG eine Vielzahl technischer Anlagen. Damit einher gehen Anlagenausfallrisiken. Solche Ausfälle können – je nach Zweck der technischen Anlagen – nicht nur monetäre Schäden verursachen, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Kunden haben, etwa in Form von Unterbrechungen. Dies wiederum kann zu erheblichen Imageschäden führen. Um Anlagenausfällen vorzubeugen, schafft die TWL AG Redundanzen durch Fernüberwachungen, Rundgänge, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie durch entsprechende Schulungen der betreuenden Mitarbeiter.
Zu den technischen Gefährdungspotenzialen zählen auch Risiken der Informationstechnologie. Um diesen wirksam zu begegnen, setzt die TWL AG redundante Systeme ein, hat Feuerlöschanlagen installiert und die Zugangserlaubnis zum Rechenzentrum auf einen sehr begrenzten Personenkreis eingeschränkt. Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit der Unternehmensdaten führen wir täglich Datensicherungen durch.
Risiken, die die Informationssicherheit betreffen, werden in einem nach IT-Sicherheitskatalog und DIN ISO IEC 27001 zertifizierten Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) behandelt. Die Überprüfung des Managementsystems findet jährlich durch die TÜV Rheinland CERT GmbH in sogenannten Überwachungsaudits statt. Alle drei Jahre muss das Managementsystem rezertifiziert werden. Auch das geschieht durch die TÜV Rheinland CERT GmbH.
Der Hackerangriff im Jahr 2020 stellte ein gravierendes Ereignis dar, mit dem ein hoher Schaden einherging. Im Rahmen der Aufarbeitung des Vorfalls wurden umfangreiche Absicherungsmaßnahmen etabliert, die sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die Auswirkungen eines erneuten Angriffs deutlich verringern. Diese Absicherungsmaßnahmen werden permanent weiterentwickelt.
Gesamtbetrachtung Risiken
Risiken, die bestandsgefährdend sind oder die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der TWL AG wesentlich gefährden, liegen nach derzeitiger Einschätzung nicht vor. Weder aus den einzelnen Risiken noch aus der aggregierten Risikoposition hat sich im Berichtszeitraum und darüber hinaus eine Bestandsgefährdung für das Unternehmen ergeben.
Kennzahlen zur strategischen Steuerung
Die neue Konzernstrategie 2030 ist für TWL die Grundlage der strategischen Planung. Diese ist weiterhin geprägt von unserer Verantwortung als Mitgestalter der Energiewende. Im Rahmen der strategischen Stoßrichtung „Transparenz und Effizienz“ legen wir den Fokus auf die Kontrolle und Verbesserung der gesamten Geschäftstätigkeit unseres Unternehmens und damit auch unseres nachhaltigen Handelns.
Ein zentrales Themenfeld ist unsere Verantwortung als regionaler Energie- und Wasserversorger. Die sichere und zuverlässige Versorgung unserer Kunden ist die Basis unserer Geschäftstätigkeit. Wir investieren deswegen kontinuierlich in den Ausbau und die Erneuerung unserer Netze und Brunnen sowie in den Service für unsere Kunden.
Netzlänge in km | 2024 | 2023 |
Strom | 1.509,8 | 1.516,3 |
Gas | 430,4 | 431,0 |
Wärme | 92,6 | 91,4 |
Trinkwasser | 514,6 | 515,3 |
Aktiver Mitgestalter der Energiewende:
Wir treiben die Energiewende mit voran. Darum investieren wir nicht nur in erneuerbare Energien, sondern auch in die Forschung und Entwicklung neuer Speichersysteme, intelligenter Netze und digitaler Lösungen.
Wesentliche Kennzahlen in diesem Bereich sind für uns die Anteile an erneuerbaren Energien in den Produktmixen laut TWL-Stromkennzeichnung (Ausweis gemäß § 42 Energiewirtschaftsgesetz).

Kennzeichnung der Stromlieferung 2023
Stromkennzeichnung gem. § 42 des Energiewirtschaftsgesetzes. Angaben auf Basis der Daten für das Jahr 2023.
Legende
zu den folgenden Energiemix-Grafiken
"Kernkraft oder Kernenergie ist die Energie, die bei nuklearen Reaktionen freigesetzt wird. Sie wird für die Erzeugung von elektrischer Energie in Kernkraftwerken verwendet. Dabei wird bei der Kernspaltung eines Kernbrennstoffs eine große Menge an Wärme freigesetzt, die teilweise in mechanische Energie und schließlich in einem Generator in elektrische Energie umgewandelt wird."
"Kohle ist ein Sedimentgestein, der zu den fossilen Energieträgern gehört. Entstanden ist sie in geologischen Zeiten durch die Karbonisierung von Pflanzenresten bzw. organischen Materialien (Biomassen) und besteht zu einem großen Teil aus Kohlenstoff. Je nach Druck der Bodenschichten und Alter sind im Laufe der Zeit unterschiedliche Qualitäten von Kohle entstanden: Die gängigsten Arten sind die Braunkohle und die Steinkohle."
"Erdgas ist ein brennbares Gas, das aus unterirdischen Quellen gefördert wird. Es besteht hauptsächlich aus Methan. Weitere andere Gase wie zum Beispiel Kohlendioxid, Ethan und Butan können ebenfalls enthalten sein. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen H-Gas (high caloric gas) und L-Gas (low caloric gas). H-Gas weißt einen Mindestanteil von 87% Methan aus und hat einen höheren Heizwert als L-Gas."
"Erneuerbare Energien, finanziert aus der EEG-Umlage - Im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern sind Erneuerbare Energien ohne Limitierung nutzbar. Sie stehen praktisch unerschöpflich zur Verfügung oder erneuern sich schnell. Zu den Erneuerbaren Energien zählen die Sonnenergie (Photovoltaik, Solarthermie), Windkraft, Geothermie, Bioenergie, Meeresenergie und Wasserkraft. Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau von Erneuerbaren Energie finanziert und vorangetrieben. Betreiber von Erneuerbare Energien-Anlagen, die Strom in das Netz der öffentlichen Versorgung einspeisen, erhalten dafür eine festgelegte Vergütung."
Quelle: Rechnungserklärer
"Herkunftsnachweise für erneuerbare Energien dienen dazu, dem Stromkunden im Rahmen der Stromkennzeichnung einen rechts- und manipulationssicheren Nachweis der Produkteigenschaft erneuerbare Energie zu garantieren. Stromlieferanten sind verpflichtet, den Stromkunden eine Stromkennzeichnung auszuweisen. Diese liefert Informationen über den Energieträgermix des bezogenen Stroms. Die Kennzeichnung „Erneuerbare Energie mit Herkunftsnachweis, nicht gefördert nach dem EEG“ darf der Stromlieferant in der Stromkennzeichnung nur ausweisen, wenn er dafür Herkunftsnachweise entwertet hat."
Durchschnittlicher Energiemix für Deutschland *
* Quelle: BDEW
CO₂-Emissionen: 324 g/kWh
Radioaktiver Abfall: 0,0000 g/kWh

Gesamtenergiemix von TWL ohne EEG
CO₂-Emissionen: 385 g/kWh
Radioaktiver Abfall: 0,0000 g/kWh

Energiemix für Standardprodukte von TWL
CO₂-Emissionen: 427 g/kWh
Radioaktiver Abfall: 0,0001 g/kWh

Energiemix für Ökostromprodukte von TWL
CO₂-Emissionen: 0 g/kWh
Radioaktiver Abfall: 0,0000 g/kWh

Fairer Partner für unsere Mitarbeitenden und für die Region:
Das Unternehmen kann sich nur dann erfolgreich weiterentwickeln, wenn dies auch für seine Mitarbeitenden zutrifft. Entsprechend erfahren unsere Beschäftigten Wertschätzung und Förderung. Dies gilt sowohl für ihr berufliches Engagement als auch für ihr persönliches Wohlergehen und insbesondere die Arbeitssicherheit. Daher bieten wir unseren Beschäftigten vielfältige Schulungs- und Qualifizierungsprogramme an. Dies gilt insbesondere auch für unsere Auszubildenden.
Darüber hinaus tragen wir Verantwortung als familienbewusster Arbeitgeber und regionaler Auftraggeber. Insbesondere engagieren wir uns als kommunaler Partner in diversen sportlichen, sozialen und kulturellen Projekten der Region.
Wesentliche Kennzahlen dieses Themenfelds sind:
2024 | 2023 | |
Mitarbeitende* (Anzahl) | 437 | 432 |
* davon Auszubildende (Anzahl) | 16 | 14 |
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (Jahre) | 17,0 | 17,4 |
Meldepflichtige Arbeitsunfälle (Anzahl) | 4 | 7 |
Sicherer und zukunftsfähiger Arbeitgeber
Wirtschaftlicher Erfolg bietet uns die Möglichkeit auch in Zukunft unsere Projekte und Ziele im Sinne unserer Gesamtverantwortung umzusetzen. Er ist deswegen die notwendige Voraussetzung unserer Strategie.
Die wesentlichen finanziellen Kennzahlen im Überblick:
2024 | 2023 | |
Umsatzerlöse | 457,1 | 596,0 |
EBIT | 20,1 | 14,8 |
Jahresergebnis | 4,7 | 2,1 |
Personalaufwand | 38,5 | 38,3 |
Eigenkapital | 139,9 | 135,3 |
Eigenkapitalquote | 33,2 | 32,5 |
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten | 139,7 | 145,9 |
Anteilsverhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen
Zum Bilanzstichtag lag das Anteilsverhältnis auf der ersten Ebene bei 10,0 Prozent (Vorjahr 11,1 Prozent) für Frauen und 90,0 Prozent für Männer. In der zweiten Ebene belief sich der Anteil von Frauen auf 27,8 Prozent (Vorjahr 28,6 Prozent). Die Unterschiede zum Vorjahr resultierten aus organisatorischen Veränderungen.
Bericht nach § 312 Aktiengesetz
Für das Geschäftsjahr 2024 erstellte der Vorstand einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht). Der Bericht enthält folgende Schlusserklärung: „Die Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde durch die im Bericht angegebenen getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die dem Vorstand im Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren."

Ausblick
TWL ist nach wie vor für die Zukunft gut aufgestellt. Es liegen keine Risiken vor, die bestandsgefährdend sind oder die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage unseres Unternehmens wesentlich gefährden.
Als regionaler Energiedienstleister wird TWL die Energiewende in Ludwigshafen konsequent vorantreiben. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der aktiven Unterstützung der Stadt Ludwigshafen bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung. Die Energiewende wird jedoch in allen Sparten mit erheblichen Investitionen einhergehen. Dies spiegelt sich auch in den geplanten Investitionen für die nächsten Jahre wider. Für das Jahr 2025 ist ein weiterer Anstieg des Investitionsvolumens auf 44,2 Mio. Euro (Planwert für 2024: 41,7 Mio. Euro) geplant. Die Steigerung resultiert insbesondere aus fortgeführten und anstehenden Großprojekten sowie einem großen IT-Projekt.
Das Jahr 2025 wird im Vertrieb mit geringeren Umsatzerlösen geplant, was im Wesentlichen aus den sinkenden Energiepreisen resultiert und mit entsprechenden Beschaffungskosten im Materialaufwand korrespondiert.
Für die Personalaufwendungen gehen wir für das Geschäftsjahr 2024 aufgrund der vereinbarten und erwarteten Tariferhöhungen von einer Steigerung aus.
Die Abschreibungen folgen dem Investitionsverlauf der vergangenen Jahre.
Insgesamt erwartet die TWL AG auch für das Geschäftsjahr 2025 ein positives Jahresergebnis (Planwert 3,8 Mio. Euro).
Diese grundsätzliche Erwartung für das laufende Geschäftsjahr 2025 steht weiterhin unter dem Vorbehalt möglicher Marktentwicklungen und Effekten, die sich aus diversen Krisen infolge von Krieg, Klimawandel und wirtschaftlicher Unsicherheit eventuell ergeben. Solche Entwicklungen können den Geschäftsver-lauf deutlich beeinflussen. Daher arbeitet TWL konsequent daran, etwaige negative Auswirkungen zu begrenzen und – soweit möglich – zu kompensieren, um das geplante Jahresergebnis 2025 zu sichern.