Fernheizkraftwerk TWL
Fernheizkraftwerk TWL
Nachhaltigkeit

Klimarelevante Emissionen

Mehr zu den Verpflichtungen im Rahmen der Emissionen Ökostrom mit Zertifikat

THG-Bilanz 2023 von TWL

Als Gründungsmitglied der ASEW-Initiative Klimaschutz hat sich TWL verpflichtet, alle zwei Jahre eine Treibhausgasbilanz-Bilanz (THG-Bilanz) nach dem Greenhouse Gas Protocol zu erstellen und zu veröffentlichen. Dies gewährleistet die Qualität der CO₂-Datenerhebung und schafft die Grundlage für eine systematische Erfassung der Reduktion von Emissionen im Rahmen der Konzernstrategie 2030. Die Treibhausgasbilanz 2023 von TWL umfasst neben der TWL AG die TWL Netze GmbH, die TWL Metering GmbH, TWL-KOM GmbH, Freischwimmer GmbH, Windpark Ruhrich / Windpark Zellertal. Sie basiert auf den Daten des Jahres 2022, in dem TWL laut Bericht 730.729 Tonnen CO₂-Äquivalente verursachte.

Emissionen in den Scopes 1 und 2

116.794 CO₂-Äquivalente in Tonnen entfallen auf Scope 1 und 2 und damit hauptsächlich auf die Anlagen von TWL und ihren Partnern. Diese direkten Emissionen von klimarelevanten Gasen stammen 2022 überwiegend aus dem Betrieb der Energieerzeugungsanlagen für Fern- und Nahwärme, das Fernheizkraftwerk in der Industriestraße, die Heizwerke Pfingstweide inklusiv Nord sowie aus dezentralen Anlagen wie Blockheizkraftwerke.  

Im Rahmen der Konzernstrategie 2030 konzentriert sich TWL, insbesondere im Handlungsfeld grüne Wärme, auf die Reduktion der Treibhausgase in den Scopes 1 und 2. Ein Beispiel hierfür ist unser Projekt „Wärmewende Vorderpfalz“, bei dem wir gemeinsam mit der BASF sowie den Stadtwerken Frankenthal die Auskopplung von Abwärme an der BASF-Kläranlage prüfen. Solche innovativen Projekte bilden die Basis, die Fernwärme von TWL noch klimafreundlicher zu gestalten. 

Die CO₂-Emissionen aus der sonstigen Geschäftstätigkeit von TWL sind im Vergleich zu den Emissionen unserer Erzeugungsanlagen sehr gering. Dennoch arbeiten wir auch hier weiter daran, diese Emissionen zu reduzieren, beispielsweise durch den verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark. Seit November 2023 kooperiert TWL mit den Projektpartnern SWFT und BASF sowie mit dem beauftragten Ingenieurbüro EEB ENERKO am Projekt „Wärme Wende Vorderpfalz“ (WWVP). Ziel ist die Entwicklung eines Transformationsplans für einen neuen Fernwärmeverbund. 

Dieser Verbund umfasst die TWL-Fernwärmesysteme „Innenstadt“ und „Pfingstweide“ sowie den geplanten Netzverbund mit den Stadtwerken Frankenthal (SWFT) und der BASF als möglichen Lieferanten für Abwärme aus der Kläranlage im Norden. Das Projekt wurde bereits der Öffentlichkeit vorgestellt. Grundidee ist, dass der Wärmeverbund zusammen mit der klimafreundlichen Nutzung der Abwärme aus klima- und treibhausgasneutralen Abwärmequellen der BASF-Kläranlage zu einer erheblichen CO₂-Einsparung in der Region führt und einen wichtigen Eckpfeiler der kommunalen Wärmeplanung darstellt. Darüber hinaus wird auch der Einsatz eines Großwärmespeichers zur Optimierung der Wärmeerzeugung untersucht.

Emissionen im Scope 3

613.935 CO₂-Äquivalente in Tonnen entfallen im Scope 3 hauptsächlich auf die Absatzmengen für Commodities, den von TWL gehandelten Strom und das gekaufte und weiterverkaufte Erdgas. Da TWL hier überwiegend als Händler agiert, ist unser Einfluss auf die CO₂-Bilanz dieser Produkte begrenzt. Dennoch sehen wir neben Scope 1 bei diesen beiden Commodities, insbesondere bei unseren Kunden in Ludwigshafen, Möglichkeiten die Emissionen zu reduzieren. Unsere Klimastrategie, wie in K 12 beschrieben, legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Wärmewende. Durch den Ausbau klimafreundlicher Fern- und Nahwärmenetze wollen wir den Erdgasverbrauch in Ludwigshafen schrittweise verringern. Um bis 2045 auf Erdgas verzichten zu können, sind neben alternativen Technologien zur Wärmebereitstellung auch umfassende Gebäudesanierungen notwendig, um den Wärmebedarf zu senken. Hierzu gehört auch die Bereitschaft der Kunden, in alternative Wärmequellen zu investieren. Bei Strom streben wir an, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen, so wie wir es bereits in den vergangenen Jahren getan haben. 

Stromkennzeichen

Das Stromkennzeichen, dessen Werte jeweils auf den Zahlen des Vorjahres basieren, informiert darüber, wie sich der gesamte vom Unternehmen verkaufte Strom zusammensetzt. Laut gesetzlichen Vorgaben zeigt das Stromkennzeichen den Endverbrauchern von Strom den Gesamtenergieträgermix sowie die spezifischen Produktenergieträgermixe ihres Energieversorgers. Die Stromerzeugung aus EEG-geförderten Anlagen darf im Gesamtenergieträgermix nicht gesondert ausgewiesen werden.

Der Gesamtträgermix von TWL weist mit 38,8 Prozent einen im deutschlandweiten Vergleich hohen Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweis aus, der nicht aus der EEG-Umlage finanziert ist. Die CO₂-Emissionen betragen 442 g/kWh. Im Vorjahr lag der Anteil aus erneuerbaren Energien bei 33,5 Prozent, während die CO₂-Emissionen ebenfalls 442 g/kWh betrugen. Diese unveränderten Emissionswerte erklären sich aus einem geringeren Anteil an Erdgas und höheren Anteil an Kohle im Gesamtmix des Jahres 2022.

Der Produktenergieträgermix für den TWL- Ökostrom, der 0 g/kWh CO₂-Emissionen aufweist, besteht zu 41,1 Prozent aus erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweis, nicht finanziert aus der EEG-Umlage. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei 42,8 Prozent. Der Anteil erneuerbarer Energien, finanziert aus der EEG-Umlage, beträgt 58,9 Prozent, verglichen mit 57,2 Prozent im Vorjahr.

Für sonstige Stromtarife von TWL, die keine Ökostromtarife sind, liegt der Anteil an erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweis bei 0 Prozent, nicht finanziert aus der EEG-Umlage (im Vorjahr 1,1 Prozent). Der Anteil an erneuerbaren Energien, finanziert aus der EEG-Umlage, liegt bei 58,9 Prozent (im Vorjahr 57,2 Prozent). Auch hier hat sich der Anteil an Kohlestrom erhöht, was die CO₂-Emissionen von 277 g/kWh im Stromkennzeichen des Vorjahres auf 326 g/kWh in diesem Jahr steigen ließ.

Ökostrom mit Zertifikat

Wir erzeugen einen Teil unseres grünen Stroms in unserem Fernheizkraftwerk. Da über 50 Prozent des Abfalls, der im angeschlossenen Müllheizkraftwerk der GML verbrannt wird, organischen Ursprungs ist, gilt der produzierte Strom gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als Ökostrom-zertifiziert. Durch die biogene Stromproduktion verfügt TWL für die jährliche Menge der produzierten Megawattstunden über die gleiche Zahl an Zertifikaten und kann damit von der TÜV NORD CERT GmbH geprüften Ökostrom verkaufen.

  • Die von den Kunden bezogene Strommenge stammt vollständig aus Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen.
  • Der Strom wird ausschließlich aus europäischen Wasserkraftanlagen geliefert.

Kennzeichnung der Stromlieferung 2022

Stromkennzeichnung gem. § 42 des Energiewirtschaftsgesetzes. Angaben auf Basis der Daten für das Jahr 2022

"Kernkraft oder Kernenergie ist die Energie, die bei nuklearen Reaktionen freigesetzt wird. Sie wird für die Erzeugung von elektrischer Energie in Kernkraftwerken verwendet. Dabei wird bei der Kernspaltung eines Kernbrennstoffs eine große Menge an Wärme freigesetzt, die teilweise in mechanische Energie und schließlich in einem Generator in elektrische Energie umgewandelt wird."

 

Quelle

"Kohle ist ein Sedimentgestein, der zu den fossilen Energieträgern gehört. Entstanden ist sie in geologischen Zeiten durch die Karbonisierung von Pflanzenresten bzw. organischen Materialien (Biomassen) und besteht zu einem großen Teil aus Kohlenstoff. Je nach Druck der Bodenschichten und Alter sind im Laufe der Zeit unterschiedliche Qualitäten von Kohle entstanden: Die gängigsten Arten sind die Braunkohle und die Steinkohle."

 

Quelle

"Erdgas ist ein brennbares Gas, das aus unterirdischen Quellen gefördert wird. Es besteht hauptsächlich aus Methan. Weitere andere Gase wie zum Beispiel Kohlendioxid, Ethan und Butan können ebenfalls enthalten sein. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen H-Gas (high caloric gas) und L-Gas (low caloric gas). H-Gas weißt einen Mindestanteil von 87% Methan aus und hat einen höheren Heizwert als L-Gas."

 

Quelle

"Sonstige fossile Energieträger sind solche Energieträger, die zu lange vergangenen Zeiten beim Abbau von toten Pflanzen und Tieren entstanden sind. Hierzu gehören insbesondere Brennstoffe Erdöl und Torf (neben des zuvor aufgeführten Stoffen Kohle und Erdgas). Die Regenerierung von fossilen Brennstoffen dauert immens, weshalb sie als endlich gelten.

 

Quelle

"Erneuerbare Energien, finanziert aus der EEG-Umlage - Im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern sind Erneuerbare Energien ohne Limitierung nutzbar. Sie stehen praktisch unerschöpflich zur Verfügung oder erneuern sich schnell. Zu den Erneuerbaren Energien zählen die Sonnenergie (Photovoltaik, Solarthermie), Windkraft, Geothermie, Bioenergie, Meeresenergie und Wasserkraft. Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau von Erneuerbaren Energie finanziert und vorangetrieben. Betreiber von Erneuerbare Energien-Anlagen, die Strom in das Netz der öffentlichen Versorgung einspeisen, erhalten dafür eine festgelegte Vergütung."

 

Quelle: Rechnungserklärer

Bundesfinanzministerium - EEG-Umlage

"Herkunftsnachweise für erneuerbare Energien dienen dazu, dem Stromkunden im Rahmen der Stromkennzeichnung einen rechts- und manipulationssicheren Nachweis der Produkteigenschaft erneuerbare Energie zu garantieren. Stromlieferanten sind verpflichtet, den Stromkunden eine Stromkennzeichnung auszuweisen. Diese liefert Informationen über den Energieträgermix des bezogenen Stroms. Die Kennzeichnung „Erneuerbare Energie mit Herkunftsnachweis, nicht gefördert nach dem EEG“ darf der Stromlieferant in der Stromkennzeichnung nur ausweisen, wenn er dafür Herkunftsnachweise entwertet hat."

 

Quelle

Durchschnittlicher Energiemix für Deutschland *

* Quelle: BDEW

CO₂-Emissionen: 377 g/kWh 
Radioaktiver Abfall: 0,0002 g/kWh

Durchschnittlicher Energiemix für Deutschland

Gesamtenergiemix von TWL ohne EEG

CO₂-Emissionen: 486 g/kWh
Radioaktiver Abfall: 0,0002 g/kWh

Gesamtenergiemix von TWL ohne EEG

Energiemix für Standardprodukte von TWL

CO₂-Emissionen: 326 g/kWh 
Radioaktiver Abfall: 0,0001 g/kWh

Energiemix für Standardprodukte von TWL

Energiemix für Ökostromprodukte von TWL

CO₂-Emissionen: 0 g/kWh 
Radioaktiver Abfall: 0,0000 g/kWh

 

Energiemix für Ökostromprodukte von TWL